89 Kilometrierung
Die Zahl 240 bezeichnet den Rheinkilometer nach der am 01.04.1939 eingeführten einheitlichen Rheinkilometrierung. Diese beginnt mit km 0 in der Achse der Konstanzer Rheinbrücke beim Auslauf des Rheins aus dem Bodensee.

Es befinden sich:

km

50 unterhalb des Rheinfalls bei Schaffhausen
100 bei Koblenz an der Aaremündung
150 bei Rheinfelden (Endpunkt der Großschifffahrt)
200 bei Neuenburg
300 unterhalb Straßburg
400 bei Speyer
500 bei Mainz
600 unterhalb Koblenz
700 unterhalb Köln
800 oberhalb Wesel
900 unterhalb Arnheim
1.000 unterhalb Rotterdam
1035 an der Mündung des Lek in die Nordsee

TULLA`S Idee
Sie bestand darin, den Rhein zu zwingen, sein eigenes Flußbett selbst herzustellen, d.h. sich in ein vorgeschriebenes Bett einzuordnen. Durch seine geometrischen Aufnahmen erkannte er das hydrostatische Verhalten des Rheins, wonach Abflußmenge, Abflußquerschnitt, Längsgefälle und Wassertiefe gesetzmäßig voneinander abhängen. Durch Verengung des Ablußquerschnittes erzeugte er eine größere Wassergeschwindigkeit und damit größere Erosionskräfte, durch die der Rhein sein eigenes, ihm vorgegebenes Bett ausräumen konnte.

Die Ausführung
Nach Planung eines in großen Bögen geschwungenen Hauptrheinbettes wurden vom Hochufer aus die Altrheine durch Querriegel und Längsbauwerke Jahr für Jahr verbaut, und dadurch der Rhein eingeengt und gezwungen, mit seinen Hochwässern sich dort einen neuen Durchlaß zu schaffen, wo TULLA das geplante 200 m breite Rheinbett haben wollte.

In obenstehender Stromkarte sind derartige Bauwerke erkennbar. 1852 war etwa der halbe Rheinlauf geschaffen, 1872 der Rhein gebändigt.

Die Leistungen
Von Menschenhand wurden von Basel bis Straßburg in 40jähriger Bauzeit rd. 240 km Rheindämme mit ca. 5 Millionen m³ Dammkörper und für die Querriegel und Leitbauwerke weitere 4 Millionen m³ in Fronarbeit erstellt. Die Steine wurden vom Schwarzwald und vom Kaiserstuhl mit Kuhfahrzeugen und Leiterwagen angefahren.

Vom Rhein wurden in der gleichen Zeit ca. 1,2 Milliarden m² Inseln und Halbinseln abgetragen bzw. durchgerissen und rd. 3 Milliarden m³ Erde durch Errosionskraft bewältigt.

Die Folgen der Korrektion
Tausende Hektar Landflächen wurden im Bereich der sogen. Niederterrasse gewonnen und konnten land- und forstwirtschaftlich voll genutzt werden.