69 Rotweinbereitung

 

Sasbach ist ein Weinort, in dem der klassische Blaue Spätburgunder gut gedeiht und zu großen Rotweinen ausgebaut wird.

Der "Stoff", die Reife, das Aroma und die Farbe des späteren Rotweines wachsen ausschließlich im Weinberg. Sie werden geformt durch den Jahrgang, die Bodenart, die Lage und auch die Art der Lese.

Sofort nach der Lese hat die moderne Kellertechnik beim Weißwein die Aufgabe, schnell den Saft aus den Trauben zu pressen, ihn zu klären – Separator – und zu vergären, wobei aus dem Zucker der Trauben Alkohol entsteht. Die ganze Stoffvielfalt der Trauben wird dadurch zu Wein.

Der Rotweinfarbstoff – Anthocyane – ist jedoch nicht im Saft der Beeren, sondern in den Zellen der Beerenhaut lokalisiert. Bei sofortigem Abpressen würde "Weißherbst" entstehen und der Rotweinfarbstoff in den Trestern verbleiben.

Erfolgt die Gärung der Beerenhaut zusammen – Maischegärung gelangt durch den Gärprozeß der Rotweinfarbstoff aus den Zellen in den Saft. Somit geht bei der "klassischen Rotweinbereitung" die Gärung dem Pressen voraus. Da neben der Beerenhaut auch die Rebkerne die Maischegärung mitmachen, enthalten die Rotweine neben dem "Burgunderrubin" die beliebte Rotweinbittere –Gerbstoff-.

Bei der "modernen Rotweinbereitung" wird die Maische sofort erhitzt; eine Maischegärung erübrigt sich. Die so gewonnenen Rotweine haben bei gleichem "Burgunderrubin" weniger Gerbstoff.

Beide Rotweintypen haben ihre Liebhaber.