47 Steinzeitdorf
Unsichtbar für den Wanderer quert an dieser Stelle ein breiter und tiefer Graben den Lehrpfad. Auch von dem ursprünglich dahinter liegenden Wall ist im Rebgelände nichts mehr zu sehen. Trotzdem ist dieser Punkt für die Geschichte des Limbergs von großer Bedeutung, den diese Befestigung, die den Südteil der Hochfläche abriegelt, gehört zu den größten und ältesten burgähnlichen Höhensiedlungen unseres Landes. Noch im 3. Jahrtausend vor Chr. wurde sie von Menschen angelegt, deren Name oder Volkszugehörigkeit wir nicht kennen, die deshalb nach einem wichtigen Fundplatz als Träger der Michelsberger Kultur bezeichnet werden. Schwerwiegende Gründe müssen es damals gewesen sein, die diese Leute veranlassten, überall im Land solche Befestigungen anzulegen, die wie hier schwierig zu erreichen und mit Wasser zu versorgen waren. Die Anlage auf dem Limberg jedenfalls scheint ihre Aufgabe erfüllt zu haben. Keinerlei Spuren weisen auf eine gewaltsame Zerstörung. Offenbar wurde das Dorf im beginnenden 2. Jahrtausend vor Chr. von seinen Bewohnern verlassen. Grundlegende Veränderungen waren eingetreten, die andere Siedlungsformen in weniger geschützten, dafür aber wirtschaftlich günstigeren Lagen zuließen.