42/43 Kaiserstuhlblick

Den im Sommer oft dunstverhüllten Hintergrund bildet der Schwarzwald mit seiner - Vorbergzone, den Mittelgrund der Kaiserstuhl selbst und den Vordergrund links der Lützelberg mit der Wallfahrtskapelle und der geschützten Lindengruppe, das Dorf Sasbach, rechts dahinter die Anhöhe des Eichert, die großartige S-Krümmung des durch Hilfswehre gestauten Restrheins mit der Rheinaue und die gewaltige Bruchwand des Steinbruchs VII.

Der flache Anstieg zum Kaiserstuhl beginnt ganz links mit dem Michaelsberg bei Riegel. Die Rebhügel hinter Endingen gehören noch bis zum Anfang des Waldes zum nicht-vulkanischen Ost-Kaiserstuhl, dessen tertiärer Untergrund fast vollständig vom Löß verhüllt ist. Mit dem Wald setzen die den Löß durchragenden vulkanischen Gesteine ein. Der den Nord-Kaiserstuhl beherrschende höchste Punkt ist der Katharinaberg (492 m). Der bewaldete Hauptkamm reicht von dort nach rechts bis zur Baßgeige und fällt von dem gut sichtbaren Aussichts-Pavillon im Rebgelände von Oberrotweil steil zum niedrigeren West-Kaiserstuhl mit seinen zahlreichen Einzelkuppen ab.

Der höchste Punkt des ganzen Kaiserstuhls, der Totenkopf (557 m) mit dem Sendemast, ist hinter der Mondhalde erkennbar. Rechts von Leiselheim ist die flache Kuppe "Gestühl", der für den Kaiserstuhl namengebende mittelalterliche Gerichtsplatz sichtbar.

Die Weinberge liegen in der Regel überall dort, wo der lockere, aber standfeste Löß die Hänge verhüllt und die Anlage von Rebterassen erlaubt. Wo die Lößauflage sehr dünn ist oder fehlt, steht Wald. Spitzenlagen des Weines gedeihen auch dort, wo man erst in neuerer Zeit den Rebbau auf das vulkanische Gestein ausgedehnt hat, z.B. am Lützelberg, am Eichert und auf den SW-Hang links über Kiechlinsbergen.

Die bevorzugten, für den ganzen Kaiserstuhl typischen Siedlungslagen der Weindörfer sind die Talausgänge. Dort bedeckt der abgeschwemmte Lößlehm den Untergrund bis weit in die Ebene hinaus; er liefert einen schweren, wasserhaltenden Boden; ein breiter Saum von Obstbäumen, hier besonders Kirschen, kennzeichnet die Ausdehnung der Schwemmlößfächer. Nur wenige kleine Rebdörfer liegen innerhalb der Täler selbst (Amoltern, Kiechlinsbergen).

"Oxervatore"

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