39 Staustufe Marckolsheim

Zwischen Breisach und Kehl/Straßburg ist der Ausbau des Oberrheins nach der sogenannten Schlingenlösung erfolgt. An vier Staustufen werden Gefälle und Wasserführung zur Gewinnung elektrischer Energie genutzt.

Jede Stufe besteht aus:

einem Hauptwehr 1
einem Seitenkanal (Schlinge) mit Kraftwerk 2
und zwei Schleusen 3
den Seitendämmen mit Sickergräben entlang der Ufer oberhalb von Wehr und Kraftwerk 4
den Hilfswehren 5

Der Seitenkanal mit Kraftwerk und Schleuse wurde im Trockenen unter Aufrechterhaltung der Schifffahrt im Rheinbett gebaut. Nach dem Fluten der Schlingen wurde die Schifffahrt umgeleitet und das Rheinbett mit dem Wehr geschlossen. Zwischen den Schlingen zweier Stufen verbleibt dem Rhein seine volle Wasserführung. Der durch den Stau angehobene Wasserspiegel bewirkt eine Hebung des Grundwassers und die Erhaltung der Altrheine und Auewälder. In den nur noch von einer geringen Restwassermenge durchflossenen schlingenparallelen Rheinabschnitten halten die Hilfswehre den Wasserspiegel auf der Höhe des früheren mittleren Wasserstandes. Die an den Hilfswehren an beiden Ufern vorhandenen Fischtreppen dienen den Fischen zur Überwindung der unterschiedlichen Wasserspiegelhöhen.

Technische Daten

Inbetriebnahme der Stufen Marckolsheim 1961
Rheinau 1964
Gersheim 1967
Straßburg 1970
Wasserführung
des Rheins bei
Hochwasser 4.000 m3/s
Mittelwasser 1.090 m3/s
Niedrigwasser 460 m3/s
Durchfluss durch das
Kraftwerk
max. 1.500 m3/s
Abfluss im Restrhein
(bei Gesamtwasserführung
unter 1.500 m3/s)
min. 15 m3/s
Hubhöhe an den Schleusen 10,80 m - 13,80 m
Schleusenabmessungen große Kammer 185 m x 23 m
kleine Kammer 185 m x 12 m
Kraftwerk 4 Kaplanturbinen
Mittlere jährliche
Energieerzeugung
920 Mio. KW/h