30 Frühe Geschichte

Die Rolle des Limbergs in der frühen Geschichte der Kaiserstuhllandschaft
In vorgeschichtlicher Zeit, in der römischen Periode und im frühen Mittelalter hat der Limberg eine bedeutende Rolle für den Schutz und die Beherrschung der ihn umgebenden Landschaft gespielt. Mit seiner halbinselartigen Lage, seinen steilen Hängen und der beträchtlichen Höhe über dem Rheintal bot er alle Voraussetzungen für die Anlage von Burgen oder befestigten Siedlungen. Der weite, fast ungehinderte Rundblick von der höchsten Kuppe machte ihn außerdem zum idealen Beobachtungsposten. Über eine lange Strecke war von hier aus der Rhein zu kontrollieren, ebenso der von Rigel herkommende vorgeschichtliche Weg, der beim Limberg den Rhein überquerte und der in römischer Zeit zu einer festen Straße ausgebaut wurde. Diese Lage am Schnittpunkt weitreichender Verbindungen über Schwarzwald, Vogesen und entlang des Rheintals war ein weiterer, bestimmender Faktor in der Geschichte des Berges.

Sie beginnt in der jüngeren Steinzeit mit dem Bau einer durch Wall und Graben geschützten Siedlung (1), die zu den größten Höhenbefestigungen der "Michelsberger Kultur" im Oberrheintal zählt (3. Jh. Vor Chr.). Schon in der nächsten, sicher nachgewiesenen Periode, der Hallstattzeit (6. – 5. Jh. vor Chr.) ist das besiedelte Areal vergrößert. Möglicherweise hat jetzt schon die Gunst der Lage zur Herausbildung einer politischen Herrschaft beigetragen. Ganz sicher gilt dies für die spätkeltische Zeit (2. – 1. Jh. vor Chr.), in der die Befestigung bis zum Nordrand des Plateaus vorrückt und damit eine Innenfläche von mehr als 15 ha umfasst: auf dem Berg ist eine Stadt entstanden, ein "Oppidum", wie es CAESAR in seiner Schilderung des gallischen Krieges beschrieben hat. Im gut erhaltenen Wall (2) fanden sich die Spuren einer für diese Zeit typischen Holzkonstruktion (Bild). Wenig später erkannten die Römer den strategischen Wert dieses Platzes. Vermutlich mussten die keltischen Bewohner den Berg verlassen, bevor hier ein Truppenlager (3) gebaut wurde. Das nach seinen Funden in der Regierungszeit der Kaiser AUGUSTUS bis CLAUDIUS bestanden hat. Es diente der Sicherung des Rheinüberganges, der Beherrschung des umliegenden Landes und der von hier ausgehenden Wege. Aus den gleichen Gründen legten im 6. Oder 7. nachchristlichen Jh. die Franken, wie die Römer in der Rolle des Eroberers, auf der Südspitze des Berges einen militärischen Stützpunkt an, aus dem die heute noch sichtbar erhaltene "alte Limburg" (4) hervorging.