28 Breisgaublick

Bei klarer Sicht überblickt man den gesamten nördlichen Breisgau mit dem für den ganzen Oberrhein typischen Landschaftsaufbau. Nur Schutterlindenberg, Lahr und Kahlenberg gehören schon zur Ortenau.

Die Rheinaue ist das nacheiszeitliche Flussbett des Rheins, der sich durch die Wechselwirkung von Seiten- und Tiefenerosion in die sehr viel breitere eiszeitliche Talsohle eingenagt hat. Ihr Außenrand ist das hier nur sehr niedrige sog. "Hochgestade"; es verläuft von der Nordspitze des Limbergs entlang der Nordgrenze der neuen Obstanlage nach rechts und – an einer leichten Bodenwelle erkennbar- im Bogen bis zum Ortsrand von Wyhl.

Alle Rheindörfer waren ehemals Fischerdörfer und haben ihre typische Lage stets auf dem Rand des Hochgestades. Seit der Rheinkorrektion ist die Rheinaue durch den am Waldrand deutlich erkennbaren Hochwasserdamm scharf gegliedert: links des Damms liegt der bis zum Oberrhein-Ausbau (1961) noch regelmäßig beflutete Auewald, rechts davon das ehemalige Überschwemmungsgelände bis zu m Hochgestade und zum Ortsrand von Wyhl. Wiesen und einzelne Felder, in Ortsnähe sogar Obstbäume, zeigen auch hier bereits den zurückgegangenen Grundwasserstand an. Den Untergrund bilden durchlässige grobe Rheinkiese mit einer meist nur dünnen Auflage von Auelehm.

Auf der rechts des Hochgestades anschließenden trockeneren "Niederterasse" liegen im Gewann "Hirschländer" vorn die moderne Gemeinschafts-Obstanlage und in der bereinigten Feldflur dahinter vier Aussiedlerhöfe am "Lehweg". Dahinter sind Forchheim, Riegel mit Michaelsberg und Endingen erkennbar. Diese dem Kaiserstuhl nördlich vorgelagerte Schotterebene aus eiszeitlichen Rheinkiesen ist von Löß in wechselnder Mächtigkeit überweht. Auch sie ist demnach vom Rhein geschaffen; mehrfach noch in historischer Zeit (zuletzt 1824) reichten Überschwemmungen bis Königschaffhausen und Endingen. Auch der Schwarzwaldrand ist in seinem Aufbau gut erkennbar: Vom Schutterlindenberg (297 m) über den Kahlenberg (309 m) bis zur Burg Lichteneck (284 m) reichen zunächst die rebenbedeckten Löß-Vorhügel. Nur an wenigen bewaldeten Stellen wird der Löß von den darunter liegenden Jura-Geteinen durchragt. Als zweite, durchschnittlich 450 m hohe Stufe steigen dahinter wie eine dunkle, von nur wenigen Talmündungen unterbrochene Mauer die Buntsandstin-Rücken der "Lahrer Vorberge" auf. Nur bei guter Sicht sieht man dahinter auch die Gneis- und Granitkuppen der eigentlichen Schwarzwaldberge mit dem Rohrhardsberg (1150 m) – über dem Endinger Gewerbegebiet – und dem mächtigen Kandel (1241 m) ganz rechts.