09 Rheinübergang Sasbach

Der eindrucksvolle Blick nach Süden zeigt zunächst den Rhein selbst in seinem durch Rheinkorrektion (1830 – 1870) geschaffenen 200 m breiten, beiderseits von festen Dämmen eingefaßten Bett; auf ihnen verläuft der Leinpfad.

Unmittelbar unter der Burg liegt der Rheinübergang. Der Ausgangspunkt der früheren Fähre befand sich links des Parkplatzes in der ehemals offenen Altrheinmündung vor dem Gasthaus zur Limburg, dem alten "Fahrhaus". Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde weiter rechts eine Schiffsbrücke errichtet, die durch Ausfahren mehrerer Pontons jeweils für die Schiffahrt geöffnet wurde. Auf beiden Seiten des Stromes wurde nach 1918 ein Zollhaus erbaut.

Seit der Inbetriebnahme der Staustufe Marckolsheim (1961) verläuft die Schiffahrt ausschließlich durch die Rheinseitenkanal-Schlinge Marckolsheim. Der von hier aus nur sichtbare "Restrhein" ist durch das etwa 40oo m rheinaufwärts liegende "Hilfswehr" geschlossen. Die erst 1961 wieder eingerichtete Behelfsbrücke ist 1985 durch eine weiter nördlich durch eine feste Straßenbrücke ersetzt worden.

Auch das unmittelbar südlich auf der deutschen Rheinseite liegende Waldgebiet der Rheinaue wurde in den vergangenen 150 Jahren völlig umgestaltet. Bis zur Großen Überschwemmung von 1824 verlief der sog. "Talweg" des Rheins, der Stromstrich, von Sasbach bis zur Limburg meist unmittelbar am Steilhang von Lützelberg und Limberg entlang. Die Rheinhochwässer von 1798 bis 1801 zerstörten durch ihre Erosionswirkung am Hochggestade noch zahlreiche Häuser des Dorfes; noch 1824 wurden Sasbach, Wyhl, Königschaffhausen und Teile von Endingen überschwemmt; Limberg und Lützelberg waren damals allseitig umflossen.

Die TULLA`sche Rheinkorrektion verlegte bereits 1838 den Stromstrich vor Sasbach um fast 1000 m nach Westen und beseitigte die Hochwassergefahr. Der alte Rheinlauf wurde zum Altwasser. Flurnamen zwischen Sasbach und dem heutigen Rhein, z.B. "Leopoldsinsel" oder "Dorfinsel", erinnern an diesen Zustand.

Das gegen den Rhein hin offene Altwasser wurde erst 1961 durch die Aufschüttung des großen Parkplatzes geschlossen und der Abfluß durch einen unter Straße und Parkplatz verlaufenden gedeckten Kanal bis zum Mühlbach rechts der Pontonbrücke abgeleitet.

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Limberg mit Rhein
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Rhein von Rheinbrücke mit Kulturwehr im Hintergrund